István Eszterhás: |
1 Die Vorgeschichte
2 Die Gründung der
Pseudokarstkommission
3 Die Tätigkeit der Kommission
zwischen 1997 und 2001
4 Die Tätigkeit der Kommission
zwischen 1991 und 2005
5 Die Tätigkeit der Kommission
zwischen 1995 und 2008
Bella, Pavel (SK)
Bosák, Pavel (CZ)
Eszterhás István (H)
Gaal, Ludovit (SK)
Mais, Karl (A)
van der Pas, Jan Paul (NL)
Pavuza, Rudolf (A)
Schöne, Tilo (D)
Striebel, Thomas (D)
Tulucan, Tiberiu (RO)
Die Versammelten haben sich für die Gründung der Kommission entschieden und die folgende Leitung gewählt:
Jiri Kopecky (CZ) - Ehrenpräsident,
István Eszterhás (H) - Präsident,
Tilo Schöne (D) - Vizepräsident,
Tiberiu Tulucan (RO) - Sekretär
Diese Leitung hat den ersten Arbeitsplan der Kommission beschlossen.
Dieser beinhaltete:
• die Erfassung der Pseudokarsthöhlen in Katastern,
• die Bildung spezieller Arbeitsgruppen (geomorphologische, mineralogische,
klimatologische, biologische usw.),
• die Kontaktpflege mit anderen Kommissionen (Vulkanspeläologie, Bibliothek usw.)
• eine intensive Publikationstätigkeit und
• die zielgerichtete Ausdehnung der Kommission von Mitteleuropa auf ganz Europa
und andere Kontinente (TULUCAN 1977).(zurück)
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Die Tätigkeit der Kommission zwischen den UIS-Kongressen in der Schweiz 1997 und
Brasilien 2001
Kurz nach der Gründung der Kommission hat der Präsident ein Rundschreiben an
etwa 50 nationale Gesellschaften und bekannte Pseudokarstforscher versandt. Er
informierte in diesem über die Gründung der Kommission, über den Plan des
künftigen Informationsblattes und ermunterte die Interessenten zur Mitarbeit. Im
Mai des Jahres 1998 erschien die erste Nummer des Informationsblattes mit Titel
„Nachrichtenbrief“.
Es galt nun die Ziele zu verwirklichen, die bei der Gründung der Kommission
gesetzt wurden. Die Registrierung der Pseudokarst-Erscheinungen ist seitens
Länder weitergegangen. Die Beziehungen zwischen uns und der Kommission für
Vulkanhöhlen sowie der Kommission für Geschichte der Höhlenforschung sind eng
und freundschaftlich. Wir informieren einander über die Ergebnisse und nehmen
gegenseitig an den jeweiligen Veranstaltungen teil. Wir suchten Kontakte mit
mehreren Kommissionen (Eishöhlen, Komm. Bibliothek usw.), die sich jedoch
verschlossen haben. Die Kooperation wurde in der Forschung auf den Gebieten der
Wurzelstalagmiten, der Sandstein-, Granit- und Quarzitkarren zunehmend
international. Die Mehrzahl der Publikationen zu Themen des Pseudokarstes (neben
den Abhandlungsbänden der Symposien und Konferenzen) erscheinen bei
verschiedenen nationalen Verlagen, deren Zahl wir ungefähr kennen. Die
Pseudokarstkommission selbst gibt zweimal im Jahr den Nachrichtenbrief heraus.
Für das UIS-Bulletin verfassen wir einen Jahresbericht von der Tätigkeit unserer
Kommission.
Fertig sind nationale Bibliographien zum Pseudokarst von mehreren Länden (Tschechien,
Slowakei, Ungarn, Deutschland usw.). Wir haben den Schutz der
Pseudokarsterscheinungen den Naturschutzsministerien (-Büros) vorgeschlagen.
Diesen Vorschlag haben einige Institutionen akzeptiert, anderswo nicht.
Im Jahr 1998 gab es ein internationales Arbeitstreffen in Bayreuth
(Deutschland), dann im Jahr 1999 das 7. Internationale Symposium über den
Pseudokarst in Arad (Rumänien). Wir wissen um mehrere regionale Treffen in
Europa, in Nordamerika, in Australien und in China.
Die Beurteilung des Pseudokarstthemas auf dem 13. UIS-Kongress in Brasilien 2001
war unterschiedlich. Auf der eröffnenden Plenarsitzung des Kongresses hat der
Generalsekretär, Pavel Bosák unter anderem auch über die Aktivität der UIS-Kommissionen
berichtet. Nach der Qualität der Tätigkeit der 24 Kommissionen wurde die
Pseudokarstkommission (mit 3 anderen Kommissionen) zur höchsten Kategorie
gezahlt (BOSÁK 2001). Leider wurde die Sitzung der Pseudokarstkommission vom
Organisationsbüro des Kongresses nicht geplant, aber nach der Intervention von
Jan Paul van der Pas wurde sie doch eingefügt. Auf dem Kongress konnte man sich
nur vier Vorträge aus dem Themenbereich des Pseudokarstes anhören (ESZTERHÁS
2001). (zurück)
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Die Tätigkeit der Kommission zwischen den UIS-Kongressen in Brasilien 2001 und
Griechenland 2005
Die Zusammenzählung der Pseudokarsthöhlen wurde von den Mitgliedsländern im
Laufe der derzeitigen vier Jahren kontinuierlich durchgeführt. Leider haben wir
keine konkreten Angaben hierüber. Die Katasterdaten von einigen Ländern kennen
wir genau: bis 2005 wurden in der Tschechien 1092, im Ungarn 896, im Polen 811,
in der Slowakei 215 Pseudokarsthöhlen bearbeitend. Der Kataster der
Nichtkarst-Höhlen Ungarns erschien mit zahlreichen Plänen, Bildern in digitaler
Form auch im Internet. In dieser Periode kümmerten sich unsere Forscher mit
großer Aufmerksamkeit in mehren Gegenden der Erde um die weiteren Erkenntnis der
Genetik von Sandsteinhöhlen, von Granithöhlen, von Fumarolenhöhlen und von
Tafonis usw.
Die Zahl der Publikationen nahm mit Erweiterung der Kenntnisse ständig zu. Die
genaue Zahl der Schriften kennen wir nicht, weil die bei hunderten Verlegern an
verschiedenen Orten der Erde erschienen sind. Wir haben das Sekretariat des UIS
stetig (alle 2-3 Jahren) gebeten, dass sie mindestens die Erscheinung und
Verbreitung des Nachrichtenbriefes subventionieren. Sie haben auf unserem
Ersuchen gar nicht geantwortet. So tragen die Kosten des Blattes auch bis heute
die einige ungarische, holländische und österreichische Kollegen.
Im Jahr 2004 haben wir in Teply Vrch (Slowakei) das 8. Internationale Symposium
über den Pseudokarst veranstaltet. Neben den Vorstellungen und Exkursionen haben
wir teilweise den Vorstand der Kommission erneuert und die Organisatoren des 14.
UIS-Kongresses in Athen gebeten, dass sie eine selbständige Sektion für die
Sache der Nichtkarst-Höhlen einrichten. Außerdem fassten wir eine Petition gegen
die Natur- und Höhlenzerstörung ab, die ein in Spanien geplanter Autobahnbau
verursachen würde (ESZTERHÁS 2004).
Der 14. UIS-Kongress in Athen war wegen dem Nichteinvernehmen der einheimischen
Höhlenforscher ziemlich chaotisch. Insgesamt waren zwei Vorträge zum Pseudokarst
zu hören. Am einigen Tagen des Kongresses waren die Sitzungen der verschiedenen
Kommissionen. Leider wurde in der Ausschreibung die Pseudokarstkommission nicht
erwähnt und war daher vom Programm ausgeschlossen. Die anwesenden Eudovit Gaal
und Georg Szentes haben eine Lösung für dieses Problem gefunden. Sie haben
einfach einen Saal in Beschlag genommen und den Zeitpunkt der Sitzung
angekündigt. Auf der Sitzung kamen die bisherige Tätigkeiten und Berichte von
verschiedenen Pseudokarstgegenden zur Sprache (SZENTES 2005).
(zurück)
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Die Tätigkeit der Kommission in den vergangenen drei Jahren nach dem UIS-Kongress
in Griechenland (2005-2008)
In diesem Zeitabschnitt war vor allem die Forschung der Wurzelstalagmiten
erfolgreich. In Österreich und in Australien gelang die Entdeckung neuer
Standorte von Wurzelstalagmiten. Mehrere vielsagende Studien sind über die
Sandstein- und Granithöhlen erschienen.
In diesen letzten drei Jahren wurden zwei internationale Symposien durchgeführt:
eine internationale Konferenz und ein internationales Arbeitstreffen. Im Jahr
2006 fand das 9. Internationale Symposium über den Pseudokarst in Bartkowa (Polen)
statt. Hier haben wir 31 hochqualifizierte Vorträge gehört und bedeutende
Sandsteinhöhlen der Beskiden befahren (ESZTERHAS 2006). Die bedeutende
Internationale Granithöhlenkonferenz in Corufia (Spanien) im Jahr 2007 und ihre
Exkursionen in die Granitgegenden des spanischen Galiciens und Portugals waren
gelungen (ESZTERHÁS 2007). Diese Konferenz hat zum erhöhten Schutz des
Folón-Höhlensystems beigetragen. Ebenfalls in 2007 fand das Internationale
Arbeitstreffen über die Wurzelstalagmiten in Teplice nad Metuji (Tschechien)
statt. Darauf kamen hauptsächlich die sehr präzise Dokumentation, Publikation
und die Aufgaben der Zukunft zur Sprache.
Im Jahr 2008 wurde das 10. Internationale Symposium über den Pseudokarst in
Gorizia (Italien) durchgeführt. Hier wurden in 22 Vorträgen die verschiedensten
Pseudokarstgegenden der Erde präsentiert, und mit der Gelegenheit zur Exkursion
haben wir die Villanova-Höhle gesehen, die durch Erosion einer Sandsteinschicht
zwischen Kalksteinschichten entstanden ist. Auf der Kommissionssitzung dieses
Symposiums gab es eine wichtige Vorstandswahl. István Eszterhás (H) meldete nach
zwölfjähriger Präsidentschaft an, dass er das Amt in der Zukunft wegen seines
Gesundheitszustandes nicht weiter übernehmen kann. Hernach erwählten die
Mitglieder der Kommission den neuen Präsidenten Jan Urban (PL). Asiatische und
amerikanische Forscher wurden in den Vorstand gewählt.
Wir nehmen mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass sich Forscher aus immer mehr
Ländern und Kontinenten in die Arbeit der Pseudokarstkommission einbringen.
Quasi alle Länder Europas, von Spanien bis Russland, von Schweden bis Italien
sind in der Kommission vertreten. Aber auch die Forscher Nord- und Südamerikas,
Asiens und Australiens sind mit Ihren Arbeiten direkt beteiligt.
(zurück)
LITERATUR
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Plenary Meeting of the 13. International Congress of Speleology, Brazil, S.
13-14
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l-3
ESZTERHÁS, I. (2004): Report on the Pseudokarst Symposium - Nachrichtenbrief
(Nr. 12.), Isztimer, S. 1-6
ESZTERHÁS, I. (2006): Report on the Pseudokarst Symposium - Nachrichtenbrief
(Nr. 15.), Isztimer, S. 1-6
ESZTERHÁS, I. (2007): Internationale Konferenz zu Granithöhlen -
Nachrichtenbrief (Nr. 17.), Isztimer, S. 1-7
ESZTERHÁS, I. - SARKÖZI, Sz. (1996): Introduction - Proceedings of the 6.
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agrile - Bolletino della Societa ei Sciencia Naturale ed Economiche di Palermo
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HALLIDAY, W. R. (2007): Pseudokarst in the 21 "Century -
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Karst Studies (vol. 69), USA, S. 103-113
von KNEBEL, W. (1906): Höhlenkunde mit Berücksichtigung der Karstphänomene -
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KOSACK, H.P. (1952): Die Verbreitung der Karst- und Pseudokarsterscheinung über
die Erde - Petermanns Geographische Mitteilungen (B. 96.), Gotha, S. 16-22
KUKLA, J. (1950): Pseudokrasove jeskynfc u Loktu na Slovensku - Ceskoslovensky
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SZENTES, G. (2005): 14* International Congress of Speleology - Nachrichtenbrief
(Nr. 14.), Isztimer, S. 1-6
TULUCAN, T. (1997): New U.I.S. Commission - „Insid Earth" Sonderausgabe von 12.
Int. Kongress für Speläologie (Nr. 6. 97.), La Chaux-de-Fonds, S. 6
(zurück)
Anmerkung zum Text:
In Absprache mit István Eszterhás erfolgte eine grammatikalische, orthografische und
rhetorische Überarbeitung durch Hartmut Simmert (07/2008) auf der Grundlage
eines in deutsch vorgelegten Manuskriptes.
Dieses überarbeitete Manuskript war die Grundlage für den englischen Text.